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Selbstvertrauen: Schlüsselkompetenz, um Herausforderungen des Lebens zu meistern

  • Autorenbild: Carina Kirch
    Carina Kirch
  • 27. März 2024
  • 6 Min. Lesezeit

Vielleicht fragst du dich, warum andere Menschen immer wie ein Phönix aus der Asche aufstehen, oder sie einfach nichts umhaut. Diese Menschen machen einfach weiter und kommen an ihre Ziele recht „unversehrt“ an. Was sie alle miteinander vereint, ist, dass sie über eine gute Portion Selbstvertrauen verfügen. Diese ist mit einer der Skills, die du unbedingt stärken solltest, wenn du erfolgreich durchs Leben gehen möchtest. Herausforderungen begegnen jedem im Leben, im pädagogischen Kontext wird auch von Entwicklungsaufgaben gesprochen.  Selbstvertrauen ist wesentlicher Bestandteil der Problemlösungskompetenz.

Des Weiteren gehören neben Selbstvertrauen auch Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl dazu. Alle drei bilden unser Selbstkonzept und bedingen sich gegenseitig, dennoch hat jeder Teil eine andere „Aufgabe“.  So ganz trennen ist nicht möglich, dennoch versuche ich das hier mal. Zum Selbstwertgefühl habe ich bereits ausführlich bereits berichtet und erläutert, warum dieses vor allem bei Entscheidungen eine maßgebliche Rolle spielt. Unser Selbstvertrauen kommt vor allem dann bei Entscheidungen zum Tragen, die außerhalb unserer Komfortzone liegen. Immer dann, wenn wir das Bedürfnis oder Gefühl verspüren etwas Neues machen zu wollen oder aber uns Ziele setzen. Außerdem wird es auch bei jeder Herausforderung, die uns das Leben vor die Füße wirft herausgefordert.

Wenn du nun zu den Menschen gehörst, die ihr Selbstvertrauen als gering und ausbaufähig einstufen, habe ich gute Nachrichten für dich. Beim Selbstvertrauen handelt es sich um etwas, was erlernt wird und deshalb ist es auch möglich dieses weiter aufzubauen und zu stärken.


Inhalt


Was versteht man unter Selbstvertrauen?

Unter Selbstvertrauen versteht man, sich seiner eigenen Fähigkeiten bewusst zu sein und in diese zu vertrauen.

Unter Selbstvertrauen versteht man sich seiner eigenen Fähigkeiten bewusst zu sein und in diese zu vertrauen.
Definition & Merkmale des Selbstvertrauens

Fähigkeiten sind zum Teil genetisch veranlagt, entwickeln sich jedoch auch über das gesamte Leben hinweg. Besonders prägend sind hierbei die Erfahrungen der ersten Lebensjahre. Die magische Grenze liegt hier bei 7. Denn binnen der ersten 7 Lebensjahre nehmen Kinder alles ungefiltert in sich auf, das ist für sie die Wahrheit. Kenne ich meine Fähigkeiten, ist es auch möglich, meine Stärken & Schwächen zu identifizieren. Dies gibt dann Sicherheit, selbstwirksam leben und agieren zu können. Dazu muss ich in der Lage sein, erzielte Erfolge mir zuschreiben zu können. Ein weiteres Merkmal ist, eine realistische, positive Sichtweise auf Herausforderungen zu haben. Dementsprechend ist es dann auch möglich, Ängste zu überwinden und nach Niederlagen wieder aufzustehen und aktiv zu werden. All diese Eigenschaften sind erlerntes Verhalten, das auf Erfahrungen und deren Wiederholungen basiert.


Unterschied zwischen Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein 


Nun haben wir definiert, was unter Selbstvertrauen zu verstehen ist. Doch häufig werden Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl synonym füreinander eingesetzt. Hierbei gilt, zu unterscheiden, aus welcher Ebene beide Begriffe betrachtet werden. Beide tragen zum Selbstkonzept des Individuums bei. Beim Selbstbewusstsein kann es sich um innere Denkvorgänge handeln, die darauf abzielen, sich eigene Attribute zuzuschreiben. Dieser Vorgang kann auch durch äußere Impulse herbeigeführt werden. In diesem Kontext betrachtet, wird eine Antwort auf die Frage „Wer bin ich?“ gefunden. Hierbei empfinde ich beispielsweise die Herangehensweise, das Wort Selbstbewusstsein in seine einzelnen Bestandteile zu zerlegen, sich-seiner-selbst-bewusst-sein. Dementsprechend kann in diesem Kontext, der den Denk- und Wahrnehmungsvorgang einschließt, folgende Definition getroffen werden:

Selbstbewusstsein beschreibt die Fähigkeit, sich selbst realistisch wahrnehmen und den eigenen Charakter kennen.

Infografik: Zwei Ebenen des Selbstbewusstseins
Zwei Ebenen des Selbstbewusstseins

Schauen wir uns eine andere Ebene an, nämlich die Handlungsebene, dann wird die Abgrenzung zum Selbstvertrauen kaum noch möglich. Selbstbewusstes Handeln beinhaltet Selbstvertrauen. Ohne dies wäre es nicht möglich, ein selbstbewusst handelnder Mensch zu sein. Dabei werden folgende 4 Eigenschaften stärker verspürt als bei mangelndem Selbstbewusstsein: Optimismus, Sorglosigkeit, Unbekümmertheit und Angstfreiheit.

Daraus geht hervor, dass sich beide Teile bedingen. Um selbstbewusst zu sein, muss ich mich realistisch wahrnehmen und einordnen können, zusätzlich meine Fähigkeiten kennen und auf diese vertrauen, um selbstwirksam in meiner eigenen Verantwortung zu handeln.


Wodurch wird das Selbstvertrauen beeinflusst? 

Wie bereits angeschnitten, ist Selbstvertrauen erlerntes Verhalten. Das bedeutet, dass dieses schon mit der Geburt beginnt zu reifen. Maßgeblich dafür verantwortlich sind unsere Konditionierungen. Über Konditionierungen habe ich bereits einige Male schon geschrieben. Zusammengefasst beschreibt dieser Begriff jegliche Erfahrung, die du in deinem Leben sammelst, die dich in deinem Erleben, Fühlen, Denken und Handeln nachhaltig prägt. Als evolutionäre Nesthocker sind wir darauf angewiesen, Hilfe von Erwachsenen zu bekommen. Zu diesen entwickeln wir eine Bindung. Die Qualität dieser Bindung vor allem zu unseren Eltern hat einen enormen Einfluss.


Sicherer Bindungstyp

  • Nach für das Kind wahrgenommener schmerzhafter Trennung mit Schreinen, Weinen etc., suchen sie die Nähe bei der Wiedervereinigung mit der Bezugsperson und beruhigen sich dann schnell wieder

  • Kinder können ihre Gefühle ausdrücken

  • Kinder dürfen sich ausprobieren, haben ein ausgeprägtes Explorationsverhalten und bekommen die Sicherheit durch Bezugsperson zu ihr zurückkehren zu dürfen und bekommen bei ihrer Zuwendung und Hilfe

  • Als Erwachsene haben sie ein gutes Selbstwertgefühl, sind kontaktfreudig, fühlen sich in Beziehungen wohl, sind zugleich auch autonom

Unsicher-vermeidender Bindungstyp

  • Fehlende Nähe und mangelnde Verlässlichkeit durch Bezugspersonen

  • Kinder machen die Erfahrung, dass ihre Bedürfnisse nicht wichtig sind

  • Als Erwachsene: Probleme mit Nähe, lassen niemanden an sich nahe heran, Bedürfnis nach Unabhängigkeit, vertrauen und verlassen sich auf niemanden

Glaubenssätze:

-      Ich kann nur mir selbst vertrauen

-      Meine Bedürfnisse sind nicht wichtig

-      Niemand interessiert sich für mich

-      Ich bin ganz alleine

-      Ich muss alles alleine schaffen

 

Unsicher-ambivalenter Bindungstyp

  • Bezugsperson war nicht sicher, verlässlich und vorhersehbar, welches zu Enttäuschung des Kindes führt

  • Kinder verhalten sich widersprüchlich in ihrem Bedürfnis nach Nähe, zeigen sie sich gleichzeitig wütend und aggressiv

  • Als Erwachsene zeigen sie dasselbe Muster, mal wollen sie unbedingt Nähe und im nächsten Augenblick genau das Gegenteil

 

Glaubenssätze:

-      Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden

-      Ich kann niemandem voll vertrauen

-      Immer werde ich enttäuscht

-      Ich kann meiner Wahrnehmung nicht trauen

-      Meine Bedürfnisse sind nicht wichtig

 

Desorganisierter Bindungstyp

  • Kinder wurden vernachlässigt, misshandelt oder missbraucht

  • Wissen nicht, wie sie sich der Bezugsperson gegenüber verhalten sollen, da Versorgung gleichzeitig eine Bedrohung darstellt

  • Kinder zeigen sich verhaltensauffällig

  • Bezugsperson kann Funktion nicht erfüllen, da sie eigene Ängste und Probleme hat

  • Als Erwachsene handeln sie unzuverlässig, wünschen sich Zuwendung, haben jedoch Angst davor, verletzt zu werden, wenn sie voll und ganz vertrauen

Glaubenssätze:

-      Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden

-      Liebe/ Nähe ist gefährlich

-      Für Liebe/ Nähe/ Zuneigung muss ich Opfer bringen  


sicherer, unsicher-vermeidender, unsicher-ambivalenzter, desorganisierter Bindungstyp
4 Bindungstypen, die das Selbstvertrauen beeinflussen

Daraus geht hervor, dass es unglaublich wichtig für die Entwicklung des Selbstvertrauens ist, als Kind sorgenfrei die Welt erkunden zu dürfen. Das Geheimnis über den Ursprung liegt somit in der Kindheit. Neben den Eltern oder anderen Familienmitgliedern spielen auch Lehrkräfte, Betreuungspersonal und Freundschaften eine Rolle. Jegliche Erfahrung, die dir das Gefühl gibt, gescheitert oder nicht gut genug oder eine Gefahr zu sein, mindert dein Selbstvertrauen.


Wie du dein Selbstvertrauen stärken kannst

Glücklicherweise sind wir Menschen extrem lernfähig und können den Selbstvertrauensmuskel trainieren. Ausschlaggebend, dass wir es auch tun und durchziehen ist unser Selbstwert. Du musst es dir selbst wert sein daran arbeiten zu wollen. Ich möchte keine falsche Illusion schüren, das ganze ist ein Prozess der Zeit und Geduld benötigt. Allerdings ist es jede Schweißperle wert. Schweißperle ist dabei wörtlich zu versehen, denn am besten lassen sich Gefühle spüren und verarbeiten, wenn sie auch über den Körper zum Ausdruck gebracht werden.  Körperliche Aktivitäten sorgen dafür, dass im Gehirn Glückshormone Dopamin, Serotonin und Endorphin, ausgeschüttet werden. Nach der Anstrengung, erfolgt ein Gefühl von Zufriedenheit, den inneren Schweinehund besiegt zu haben. Automatisch sind wir stolz auf uns. Außerdem verbessert sich dadurch das Körpergefühl und auch die Haltung. Kraftsport beispielsweise sorgt für körperliche Stärke, die jedoch erst entsteht, wenn ich mich an die Gewichte herantraue. Automatisch überträgt sich diese Haltung auch mental. Egal welche körperliche Betätigung, der Effekt auf die Psyche ist identisch. In den Körper zu kommen lockert die Emotionen, die sonst den Tag über immer in Schach gehalten werden.

Besonders dann, wenn du Erfahrungen gemacht hast, dass deine Bedürfnisse nicht beachtet wurden, hilft es die Gefühle im Körper zu erspüren, wenn sie da sind. So lernst du deiner Wahrnehmung wieder zu vertrauen. In Situationen wo du bspw. wütend wirst kannst du versuchen den Sitz der Wut zu erspüren um für dich klar wahrzunehmen, dass sie auch real da ist.


Die besten Übungen und Tipps um dein Selbstvertrauen zu stärken


Affirmationen um das Selbstvertrauen zu stärken
Affirmationen um das Selbstvertrauen zu stärken
  • Realistische Ziele setzen mit Meilensteinen

  • Erfolgstagebuch täglich schreiben: Was war heute erfolgreich? Worauf bin ich stolz?

  • Kleine Challenges machen: Was wolltest du schon immer mal machen, hast du aber nicht getraut? Oder auch hier bietet sich Sport total gut an sich dabei zu Challenge, ggf. auch mit einem Trainingspartner zusammen   

  • Affirmationen 

  • Körperhaltung: Du kannst nicht, nicht kommunizieren. Deine Körpersprache beeinflusst deine Stimmungslage. Vielleicht ist dir aufgefallen, dass du dich gleich Selbstbewusster fühlst, wenn du eine bestimmte Haltung in Kombination  mit einem Outfit hast.  

  • Positive Selbstgespräche (hier erfährst du wie du dem inneren Kritiker 6 den Antreibern den Kampf ansagen kannst) 

  • Erfolgsanalyse: Welche Erfolge hast du bereits erzielt? Welche Fähigkeiten haben zu dem Erfolg geführt?


Solltest du nun festgestellt haben, dass du an deinem Selbstvertrauen arbeiten und dabei gerne Unterstützung möchtest, biete ich dir meine Unterstützung an. Damit wir uns besser kennenlernen können, buche dir hier einen Termin damit wir in den ersten 45 Minuten schauen können was deine konkreten Themen sind und wie ich dich dabei begleiten kann.


Deine Carina




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