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Konditionierung: Familienstrukturen„Ich will auf keinen Fall so werden wie ….“ Wie deine Familie dich beeinflusst und warum du dich davon lösen solltest

  • Autorenbild: Carina Kirch
    Carina Kirch
  • 14. Feb. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

„Ich will auf keinen Fall so werden wie ….“ Wie deine Familie dich beeinflusst und warum du dich davon lösen solltest


Weiter geht es in der Konditionierungsreihe. Bestimmt hast du schonmal gedacht und gesagt „Ich will auf gar keinen Fall so werden wie meine Mutter/ mein Vater etc.“ und doch fallen dir zwischendurch immer mal wieder Verhaltensmuster auf, die genauso sind. Vielleicht hast du diese Sprüche auch schon von deinen Eltern gehört und dir fällt auf, eigentlich sind sie genauso.


Doch woran liegt es, dass wir uns dies vornehmen und es nicht schaffen diese Muster wirklich zu durchbrechen?


Die Antwort ist einfach: Die ersten Lebensjahre verbringst du in der Regel, im Kreis deiner Familie. Als evolutionäre Nesthocker sind wir auf zu tun von unserem Umfeld angewiesen. Zum Überleben brauchen wir Nahrung und emotionale Zuwendung. Um diese zubekommen werden wir gefällig, wenn wir merken, dass diese an Bedingungen geknüpft ist.

Innerhalb der ersten 7 Lebensjahre nehmen wir als Kinder alles ungefiltert in uns auf und speichern es ab (vgl. Dr. Bruce Lipton)

Dabei ist es egal, ob wir die Dinge sehen, hören oder fühlen. Als Kinder sind wir noch sehr intuitiv und auch spirituell angekoppelt. Kinder sind sehr empfänglich, da sich die Seele erst auf das irdische Leben langsam eingrooved. Aus diesem Grund sind diese ersten Lebensjahre für unser weiteres Leben so prägend. Erfahren wir Lob und Belohnung (z.b. emotionale Zuwendung), wenn wir etwas gut machen, dann wiederholen wir dieses Verhalten oft. Wir erkennen also den Mechanismus dahinter. Andere Erfahrungen, die und nachhaltig beeinflussen sind zum Beispiel wahrgenommene Verhaltensweisen von unseren Eltern. Bekommen wir z.B. mit wie unsere Eltern streiten oder wie sie generell miteinander umgehen, hat dies einen Einfluss darauf, wie wir später unsere Beziehungen gestalten. Auch hier erkennen wir Mechanismen, die wir unbewusst abspeichern. Selbiges gilt für sonstige Verhaltensweisen.  


Lernen am Modell nach Bandura


„Albert Bandura entwickelte das Modelllernen (auch Lernen am Modell, Nachahmungslernen, Beobachtungslernen, Imitationslernen, Soziale Lerntheorie, Soziales Lernen, Sozial-Kognitive Lerntheorie).

Die Wurzeln seiner Theorie lagen im Behaviorismus, dann folgte eine zunehmende Entfernung hin zu den kognitivistischen Lerntheorien: Menschen lernen nicht nur anhand von Verhaltenskonsequenzen, sondern auch durch Beobachtung. Somit können Erfahrungen und Wissen (z.B. Fertigkeiten) anderer an andere weitergegeben werden“ https://lern-psychologie.de/kognitiv/bandura.html 


Neben dem klassischen und operanten Konditionieren ist diese Lernmethoden ebenso effektiv für Kinder um Verhaltensweisen, Kognitive Prozesse und Einstellungen zu erlernen. (Natürlich funktioniert dieses Modell auch noch im Heranwachsenden- und Erwachsenenalter.) Als Eltern bzw. Erwachsene im Umfeld von Kindern, fungieren wir also immer als Vorbilder! Deshalb ist es so wichtig zu reflektieren ob Verhalten gerade förderlich für die Entwicklung und Prägung des Kindes ist, oder eben nicht.

Der Schlüssel ist also Neukonditionierung!

Dazu müssen wir uns über unsere eigenen Konditionierungen bewusstwerden und diese umschreiben bzw. neu programmieren. Ständig über jede Handlung erst einmal bewusst nachdenken, ist mega anstrengend. Einfacher ist es diese wirklich zu verinnerlichen, dass wir sie zu jederzeit ganz automatisch ablaufen lassen können. Ebenso wie unsere alten, nicht förderlichen Konditionierungen.


Familiäre Themen wie bspw. Erbschaftskonflikte, Geldthemen, Scheidungen, Gewalt etc. werden von Generation zu Generation weitergegeben. Doch warum ist das so? Eben, weil jedes Familienmitglied selbige Konditionierungen erhält. Erst wenn dieses Muster durchbrochen wird, wird dies nicht an die nächste Generation weitergegeben. Somit können wir den ewigen Kreislauf von „ich will nicht so werden wie…“ durchbrechen und auch für unser Familiensystem vieles auflösen.


Tools um Familienmuster sichtbar zu machen


1.   Genogramme

Diese Methode hat als Grundstruktur ein Familienstammbaum, der mehrere Generationen zurückführt. Dieser wird durch relevante Themen ergänzt. So werden die Verstrickungen sichtbar und es kann effektiv an einer Lösung gearbeitet werden.  

 

2.    Familienaufstellungen

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, eine Familienaufstellung durchzuführen. Bert Hellinger arbeitet mit Stellvertretern. Weitere Optionen sind, jeglicher Art von Figuren, Bodenanker, das Systembrett etc. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Ziel ist es, Beziehungen und Empfindungen der Familienmitglieder und somit versteckte Muster offenzulegen. Das System wird während einer Aufstellung immer wieder verändert, bis es zu einer Lösung kommt, in der sich alle Stellvertreter wohlfühlen.

 

Wichtig zu erwähnen ist, dass danach trotzdem noch aktive Handlungen erforderlich sind. Diese Tools dienen lediglich dazu, die Strukturen sichtbar zu machen. Sie sind quasi die Landkarte zur Orientierung, damit du weißt, was du zu tun hast, um deine Muster zu verändern.

 

Deine Carina

 
 
 

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