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Dein Selbstwertgefühl bestimmt dein gesamtes Leben

  • Autorenbild: Carina Kirch
    Carina Kirch
  • 20. März 2024
  • 8 Min. Lesezeit

Das Selbstwertgefühl arbeitet wie ein Kompass in unserem Leben. Es navigiert uns beim Treffen von Entscheidungen. Es ist der Grund warum du Beziehungen mit Menschen eingehst, aufrechterhält oder verlässt. Außerdem gibt es Aufschluss darüber, wie dich Menschen behandeln, sowohl im Privaten als auch beruflichen Kontext.

In diesem Artikel erfährst du, was das Selbstwertgefühl überhaupt ist, wie du dein Selbstwertgefühl stärken kannst, welche Übungen dafür meine persönlichen Favoriten sind und wie du erkennst ob du vielleicht einen leistungsabhängigen Selbstwert hast.


Inhalt

 

Was ist Selbstwertgefühl und wozu ist es gut?

Das Selbstwertgefühl (auch Selbstwert, Selbstwertschätzung oder Selbstachtung genannt) ist eine essentielle der drei Säulen des Selbst. Unser Selbst besteht aus Selbstbewusstsein, -vertrauen und -wert. In der Persönlichkeits- und Sozialpsychologie spielt der Selbstwert eine ganz zentrale Rolle.  Dabei übernimmt das Selbstwertgefühl eine aktive Bewertung unseres Selbst. Es bestimmt also, ob wir uns selbst positiv oder negativ wahrnehmen. Daraus resultieren dann auch die weiteren Komponenten, ob wir uns selbst vertrauen und als selbstwirksam wahrnehmen oder nicht.

Die Quellen des Selbstwertgefühls sind neben der Selbstbeobachtung, Selbsteinschätzung und Feedback von außen. Dabei spielen das ständige Vergleichen mit anderen Personen eine maßgebliche Rolle, da dies die drei Komponenten beeinflusst. Davon abzugrenzen sind Selbstwertquellen. Unter diesen versteht man die eigenen Ressourcen, die dazu beitragen, dass das eigene Selbstwertgefühl gestärkt wird. Diese können z.B. Sport o.ä.  Sein. Bei den eigenen Selbstwertquellen ist zu beachten, dass diese beständig und dauerhaft verfügbar sind.

Eingangs erwähnte ich, dass unser Selbstwertgefühl wie ein Kompass funktioniert, wenn wir Entscheidungen treffen. Da wir täglich bis zu 20.000 Entscheidungen treffen, davon die meisten unbewusst, sollten wir dafür sorgen, dass unser Selbstwertgefühl als guter Kompass fungiert. Da auch das Selbstwertgefühl ein unbewusster Anteil in uns ist, der sich entwickelt durch Konditionierungen, Glaubenssätze, Gesellschaft, Familienstruktur uvm. Benötigen wir zunächst Bewusstsein darüber, wie es um den eigenen Selbstwert denn so steht. Dieses können wir erreichen, indem wir bewusst Leben (Achtsamkeit praktizieren), Selbstannahme üben, die Verantwortung für uns und unser Leben übernehmen, uns selbst behaupten, zielgerichtet Leben und persönliche Integrität (eigene Werte und Grenzen) praktizieren.


Deshalb ist es so wichtig das Selbstwertgefühl zu stärken

Menschen mit einem negativen Selbstwertgefühl treffen andere Entscheidungen, als Menschen mit einem positiven. Diese betreffen vor allem unsere Beziehungen (Partnerschaften, Familie, Freundschaften, etc.) aber auch unsere Karriere und die eigene Gesundheit.

Wenn du ein erfolgreiches, glückliches und gesundes Leben führen möchtest, führt kein Weg daran vorbei, dein Selbstwertgefühl zu stärken. Möglicherweise ist die schonmal aufgefallen, dass Menschen, die sich trauen Nein zu sagen, ihre Meinung äußern, klare Grenzen ziehen, erfolgreicher und zufriedener sind als, die, die es nicht sind. Das liegt daran, dass solche Menschen ihren eigenen Wert kennen und dieser unverhandelbar ist. Ihr Umfeld weiß dann auch genau, wo Grenzen sind. Außerdem hilft Abgrenzung der eigenen Gesundheit in jeglicher Hinsicht, ob körperlich oder mental. Diese schaffe ich allerdings nur, wenn ich erst einmal weiß, was ich Wert bin und diese Frage darf von niemandem anderen als dir selbst beantwortet werden. Suchen wir Anerkennung im außen, ist das als würdest du nach deinem Preisschild fragen.

Stress ist die häufigste Ursache für die unterschiedlichsten Symptome, die uns der Körper schickt. Dieser entsteht genau dann, wenn wir gegen uns handeln und ist eigentlich das Frühwarnsystem, was wir so oft übersehen. Mit einem gestärkten Selbstwert bist du in der Lage, Stresssymptome viel früher zu erkennen und rechtzeitig die Reißleine zu ziehen. Dann handelst du nicht mehr über deine Kapazitäten hinaus, begibst dich nicht in Situationen, auf die du keine Lust hast, achtest auf dich und deine Bedürfnisse.

Es bedeutet übrigens nicht, dass du dann egoistisch, eingebildet und ein schlechter Mensch wirst, wenn du beginnst Grenzen zu setzen.


Wie äußert sich ein niedriges Selbstwertgefühl?

Aus meiner eigenen Erfahrung mit mir und meinem Selbstwertgefühl, sowie aus der Arbeit mit meinen Klienten, gibt es eine Menge Indikatoren, die für einen niedrigen Selbstwert sprechen.

Aufzählung von Anzeichen für einen niedriges Selbstwertgefühl
Anzeichen für ein niedriges Selbstwertgefühl
  • Ja-Sagen

  • Angst vor dem Nein-Sagen

  • Angst vor Ablehnung

  • Verantwortung übernehmen für Dinge und Personen, die nicht die eigene ist

  • Verbleiben in ungesunden toxischen Beziehungen und Umfeldern

  • Dinge mit sich machen lassen

  • Niedrige Ansprüche bzw. sich mit dem Minimum innerhalb von Beziehungen zufriedengeben

  • Vergleichszwang

  • Hingezogen fühlen zu Kryptonitmännern/-frauen

  • Negative Selbstgespräche (starker innerer Kritiker)

  • Es anderen recht machen

  • Sich selbst an letzte Stelle stellen

  • Über die eigenen Kapazitäten hinaus handeln

  • Unzufriedenheit

  • Angst vor Nähe

  • Sich selbst als Belastung für andere empfinden

  • Perfektionismus

  • Opferrolle - „die anderen“


Am häufigsten zeigen sich der Selbstwert in sozialen Situationen mit anderen Menschen. Ganz häufig beobachte ich, dass gerade im partnerschaftlichen Kontext einer einen niedrigen Selbstwert hat und die andere Person diesen Menschen förmlich für ihre Zwecke benutzt, da er ja keine Einwände liefert, sondern zustimmt. Selbige Dynamik lässt sich auf jedes soziale Gefüge im privaten oder beruflichen Sinne übertragen. Als Ja-Sager bist du gefundenes Fressen, da du eine Zustimmung dazu gibst, was passiert. Aus diesem Grund ist es so wichtig zu erkennen und dich aus der Opferrolle zu begeben.

Vielleicht gehörst du zu den Menschen, die bereits festgestellt haben, dass ihr Selbstwertgefühl nicht das allerbeste ist. Sicherlich fragst du dich, was du nun tun kannst, um dein Selbstwertgefühl zu stärken, wenn noch Luft nach oben ist.


Wie kann ich mein Selbstwertgefühl aufbauen?

sechs Säulen des Selbstwertgefühls
6 Selbstwert Säulen

Das Coole an uns Menschen ist, dass wir lernfähig sind und nahezu alles erlernen können. Deshalb ist es auch möglich das Selbstwertgefühl so weit aufzubauen, dass du dir das Leben aufbauen kannst, was dich glücklich und zufrieden sein lässt. Eine weitere großartige Sache ist, wenn du deinen Selbstwert stärkst, gewinnst du auch automatisch mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Eine Win-Win-Situation also. Dazu musst du folgende 6 Komponente angehen, die in ihrem Zusammenspiel dein Selbstwertgefühl bilden.




Ich denke, es ist ersichtlich, dass es keine kurzfristige Angelegenheit ist, sich um das Selbstwertgefühl zu kümmern und dieses aufs nächste Level zu heben.


Mit welchen Übungen kann ich meinen Selbstwert steigern? 

Meine liebsten und erfolgreichsten Übungen um das Selbstwertgefühl zu stärken habe ich dir hier einmal zusammengestellt. Die Übungen zielen auf die oben genannten 6 Säulen ab, die alle zusammen, den Selbstwert bilden.


Achtsamkeitsübungen um ein bewusstes Leben zu führen

Hierfür kannst du ganz einfach beim Spazieren gehen den Boden bewusst unter deinen Füßen spüren, bei Autofahrten deine Gedanken beobachten ohne Musik oder Podcast zu hören, in einem Raum alle Dinge wahrzunehmen. Auch Meditieren, ist eine Form mehr Bewusstsein im Leben zu implementieren. Du siehst hier gibt es zahlreiche Optionen. Durch Ausprobieren kannst du herausfinden was für dich passt. Ich habe zum Beispiel meinen Fernseher verkauft und lebe sehr gut ohne. Der Schlüssel ist, Ablenkungen zu minimieren. Vielleicht bist du ständig unterwegs, weil du die Stimme nicht ertragen kannst? Dann hast du auch hier die Möglichkeit dir bewusste ME-Time einzuplanen wo du dich nur mit dir und denen Gedanken und Gefühlen auseinandersetzt.


Selbstannahme

Sich selbst annehmen, bedeutet bedingungslose Wertschätzung für sich selbst zu empfinden. Dazu zählen neben den positiven Eigenschaften auch die negativen. Es ist normal und menschlich beide zu besitzen, doch häufig verurteilen wir uns für negative Charakterzüge, wenn das Selbstwertgefühl niedrig ist. Eine gute Übung ist es sich hierzu in Situationen der Selbstabwertung die eigenen Gedanken zu beobachten und zu notieren. Außerdem liebe ich in diesem Zusammenhang Affirmationen. Notiere dir hierzu maximal 5 Stück, die du immer wieder aufschreibst, dir an sichtbare Stellen auf Post-It klebst und bewusst innerlich sprichst.


Eigenverantwortliches Leben

Wenn du dich mit Menschen und deren Angelebenheiten gerne beschäftigst, vermeidest du dir deine Themen anzusehen. Es ist leichter und angenehmer sich um andere zu kümmern als um sich selbst und die eigenen Bedürfnisse. Kein Grund zur Sorge, das tun wir alle und an für sich ist dabei auch nichts dabei. Problematisch wird es, wenn es ein Vermeidungsverhalten ist. Frage dich doch mal


  • Was will ich eigentlich?

  • Wie will ich behandelt werden?

  • Wie soll mein Leben aussehen, wenn ich mir alles wünschen könnte?

  • Welche Bedürfnisse habe ich?

  • Was tut mir gut?

  • Was kann ich heute dafür schon tun?

Die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen bedeutet, raus aus der Opferrolle zu kommen und sich selbst als Schöpfer wahrzunehmen. Frage dich was kannst du beeinflussen um es zu verändern? Bei allen anderen Gelegenheiten darfst du gerne beratend zur Seite stehen, jedoch mach dir bewusst, dass du nur die Verantwortung für dein Leben trägst (und für minderjährige Kinder falls du welche hast). 


Selbstsicheres Behaupten der eigenen Person

Jetzt kommt das Grenzen setzen und Nein sagen ins Spiel. In Situationen, in denen du sonst Ja sagst, auch wenn du es eigentlich nicht möchtest, sagst du nun Nein. Leichter gelingt dies, wenn du dir außerdem selbst kleine Challenges stellst um dein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu stärken. Frage dich doch einmal: Was wollte ich schon immer mal machen und habe mich bisher noch nicht getraut? Wachstum und Sicherheit kommt durch Übung und Wiederholung. Des Weiteren kannst du deine eigenen Selbstwertquellen identifizieren, die dafür sorgen, dass du dich gut genug und wertvoll fühlst.  Frage dich hierzu:

  • Was macht mich glücklich?

  • Was/ Welche Tätigkeiten tut mir gut?

  • Wann habe ich das Gefühl wertvoll zu sein?

 

Zielgerichtetes Leben

Mithilfe der SMART-Methode lassen sich Ziele definieren. Wichtig ist jedoch das eigene Warum hinter dem Ziel zu hinterfragen. Ist dieses stark genug besteht kein Zweifel daran, dass du dein Ziel nicht erreichst. Auch das schafft Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, wenn wir an einem Ziel ankommen. Hierbei sind auch die obengenannten Fragen super hilfreich um überhaupt herauszufinden wo es für dich hingehen soll. Außerdem hilft die tägliche Selbstreflexion mittels Journaling total sich die eigenen Ziele immer wieder ins gewissen zu rufen. Des Weiteren kann auch ein Visonboard dich visuell unterstützen und erinnern, was du erreichen und wie du leben möchtest.

Selbstwert steigern Übungen
Übungen um den Selbstwert zu steigern

Persönliche Integrität

Die eigenen Werte kannst du mithilfe von Wertlisten ermitteln. Ein cooles Tool ist es eine eigene Unabhängigkeitserklärung zu schreiben. Hierbei formulierst du quasi Gesetze/ Paragraphen wie du behandelt werden möchtest, wie du handelst, welche Werte dir wichtig sind usw.




Diese 6 Säulen bedingen sich gegenseitig und lösen Synergieeffekte aus. Es lohnt sich also total mit einer Säule zu beginnen, denn dann erfolgt meist ohnehin schon der nächste Schritt sich einer weiteren widmen zu wollen. Ein gesunder Selbstwert ist zentral wichtig um ein glückliches Leben zu führen. Wie eingangs schon erwähnt, deine Entscheidungen die du triffst hängen an deinem Selbstwertgefühl. Also frage dich bei egal welcher Entscheidung: Was bin ich mir wert? Was habe ich verdient?


Besondere Form des Selbstwertgefühls: Leistungsabhängiger Selbstwert

Diese Art ist besonders heimtückisch und toxisch für Betroffene. Die eigenen Inneren Antreiber sind so laut und stark und treiben diejenigen gerne auch mal über Erschöpfungsgrenzen hinaus. So war es auch bei mir selbst. Mit 21 Jahren hatte ich ein Burnout, weil ich mich für Anerkennung, Lob und Wertschätzung förmlich kaputt gearbeitet habe. Wie das Wort schon sagt, hängst hierbei das Selbstwertgefühl von der eigenen erbrachten Leistung ab. Die betroffenen Personen fühlen sich dann „okay“ wenn sie ihre gesteckten Ziele erreicht haben, die to do‘s alle abgearbeitet sind. Zusätzlich zur Leistung schwing dabei häufig auch die Abhängigkeit von Wertschätzung, Lob und Anerkennung durch außenstehende. Hierbei wird dann die Leistung anerkannt und weniger die Person. Diese Konstellation lässt sich häufig im beruflichen Kontext feststellen. Nun kannst du dir vorstellen, dass solche Menschen, die einen leistungsabhängigen Selbstwert haben, unter dauerhaftem Stress stehen. Vielleicht ertappst du dich ja auch gerade selbst dabei. Stell dir doch gerne mal die Frage: Wann fühle ich mich wertvoll und gut genug?


Woran kann ich Leistungsabhängigen Selbstwert erkennen?

Wenn du dir zuvor die Frage: Wann fühle ich mich wertvoll und gut genug? gestellt hast und dabei nahezu ausschließlich Faktoren im Außen nennst, kannst du davon ausgehen, dass dein Selbstwert an deine Leistung geknüpft ist.

Des Weiteren habe ich dir hier weitere Symptome und Anzeichen aufgelistet, die auch auf ein leistungsabhängiges Selbstwertgefühl hindeuten:


  • Perfektionismus

  • Dauerhafter Stress

  • Du fühlst dich ausgebrannt

  • Vor dem Feierabend oder Schlafen gehen muss alles abgearbeitet sein

  • Endlos lange To-Do-Listen

  • Immer höhere Ziele stecken

  • Entweder - Oder-Denken

  • Starke innere Antreiber

  • „Ich bin nicht gut genug“-Gedanken

  • Immer 150% geben

  • Viele Überstunden

  • People Pleasing

  • Sich freiwillig melden um Aufgaben zu erledigen


Solltest du nun festgestellt haben, dass du an deinem Selbstwert arbeiten möchtest und dabei gerne Unterstützung möchtest, biete ich dir meine Unterstützung an. Damit wir uns besser kennenlernen können, buche dir einen Termin damit wir in den ersten 45 Minuten schauen können was deine Themen sind und wie ich dich dabei begleiten kann.


Deine Carina

 



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